Isolierung von Aleuritinsäure [17941-34-3]

Aleuritinsäure aus Schellack [17941-34-3-A]            C16H32O5

Prinzip: Gepulverter Schellack (das durch Raffination gereinigte, ausgeschiedene Sekret der weiblichen Schildlaus Tachardia lacca KERR; Synonym: Lakschadia indica MADIHASSAN) wird mit Kaliumhydroxid verseift. Aus der danach angesäuerten Lösung fällt Aleuritinsäure aus, die aus Essigsäureethylester unter Aktivkohlezusatz umkristalliert wird. Aleuritinsäure-Gehalt: ca. 30%.

Durchführung: 5 g gepulverter (300) Schellack werden in einem 100-ml-Rundkolben mit 20 ml Methanol unter Schwenken auf dem Wasserbad versetzt und erwärmt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Diese Lösung wird mit 20 ml einer ca. 2 N Kaliumhydroxid-Lösung versetzt und auf dem Wasserbad 15 min unter Rückfluss gekocht. Anschließend wird unter Erhitzen auf dem Wasserbad das Methanol vollständig verdampft (ca. 1-2 Stunden). Die erkaltete Lösung wird langsam mit 20%-iger (G/V) Essigsäure neutralisiert und mit 40 ml Wasser verdünnt. Danach säuert man tropfenweise weiter mit 20%-iger Essigsäure an, bis zum pH von 5.5, gibt 1 g Aktivkohle hinzu und kocht unter Rühren auf dem Wasserbad kurz auf. Die heiße Lösung wird über ein hartes Filterpapier durch einen Büchnertrichter abgesaugt. Vorsicht, eventuell Schaumbildung! Das Filtrat wird in ein 100-ml-Becherglas überführt und über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Spätestens nach 2 Tagen setzt sich am Boden des Becherglases eine geringe Menge Harz ab und darüber bildet sich eine milchig-trübe Masse von Aleuritinsäure. Die trübe Suspension wird über einen Büchnertrichter abgesaugt. Der Filterrückstand wird auf dem siedenden Wasserbad mit gerade so viel Essigsäureethylester versetzt, bis er sich gerade auflöst; man gibt ca. 200 mg Aktivkohle und 1-2 g wasserfreies Natriumsulfat hinzu, kocht kurz auf und filtriert über ein hartes Filterpapier. Zum klaren Filtrat gibt man einige Tropfen n-Hexan hinzu. Beim Stehen lassen bei Raumtemperatur fällt reine Aleuritinsäure aus. Gegebenenfalls muss noch einmal umkristallisiert werden. Die ausgefallene Aleuritinsäure wird über einen Glasfiltertrichter D3 abgesaugt, mit wenig n-Hexan gewaschen und an der Luft getrocknet. Ausbeute: ca. 250 mg. Zeitbedarf: 3 Tage.

Quelle: E. Stahl und W. Schild; Isolierung und Charakterisierung von Naturstoffen, Gustav Fischer Verlag, 1981
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Letzte Aktualisierung: 07/03/05

Andere Bezeichnung:
Aleurinsäure,
9,10,16-Trihydroxypalmitinsäure.

Experimentelle Durchführung der Extraktion von Aleuritinsäure nach 17941-34-3-A

Der Versuch wurde mit der doppelten, der oben beschriebenen, Menge durchgeführt.

10 g Blätterschellack wurden in 40 ml Methanol unter Erwärmen gelöst und mit 40 ml zweimolarer Kalilauge versetzt (5.6 g Kaliumhydroxid in 50 ml Wasser), dabei wurde die Lösung tief schwarz. Danach wurde 15 Minuten unter Rückfluss gekocht und anschließend das Methanol vollständig abdestilliert.
Die kalte Lösung wurde mit 25%-iger Essigsäure neutralisiert und mit 80 ml Wasser verdünnt. Es wurde tropfenweise Essigsäure hinzu gegeben, bis sich ein pH von ~5 eingestellt hat. Danach wurde mit 2 g Aktivkohle versetzt und nochmals kurz aufgekocht. Die Lösung wurde über ein hartes Filterpapier (Weißband) abgesaugt und das Filtrat in einem passenden Becherglas über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Wobei festgestellt wurde, dass noch eine sehr kleine Menge Aleuritinsäure nach 24 Stunden ausfällt. Es setzte sich unten im Becherglas eine harzige Schicht ab, wobei sich die Aleuritinsäure als trübe Schicht darüber steht.
Die trübe Schicht wurde abgesaugt und mit so viel kochendem Ethylacetat versetzt, dass es sich gerade löste. Es wurden 400 mg Aktivkohle und 2 g Natriumsulfat hinzu gegeben, kurz sieden gelassen und wieder abgesaugt. Das Filtrat wurde mit wenig Hexan:Pentan - Gemisch versetzt und stehen gelassen. Zur Vervollständigung der Fällung wurde abgekühlt. Das nun perlweiße Produkt wurde abgesaugt und getrocknet. Es wurden ca. 350 mg Aleuritinsäure erhalten.

Durchführung und Fotos: Kanonenfutter
Letzte Aktualisierung: 10/04/07